Frauen

Schwangerschaftsabbrüche in Landeskrankenhäusern ermöglichen

Gabriele Sprickler-Falschlunger

Selbstbestimmungsrecht der Frauen hängt in Vorarlberg am seidenen Faden

Vor 50 Jahren wurde im Nationalrat die Fristenlösung und damit die Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen bis zur 12. Woche beschlossen. Heute, Jahrzehnte später, zeigt sich jedoch einmal mehr wie fragil die Rechte von Frauen auf Selbstbestimmung von Frauen sind. In Vorarlberg gibt es derzeit nur einen Arzt, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Sein Pensionsantritt steht kurz bevor. Eine gesicherte Nachfolgelösung wird es allerdings erst mit Ende 2024 geben, sofern bis dahin die nötigen Umbauarbeiten am neuen Praxisstandort fertiggestellt werden können. Für die SPÖ steht damit fest: Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen in Vorarlberg hängt am seidenen Faden. Die Sozialdemokraten fordern daher in einem Antrag einmal mehr, Schwangerschaftsabbrüche in den Landeskrankenhäusern zu ermöglichen.

Frauen müssen sich sicher fühlen

„Die rückwärtsgewandte Politik der ÖVP verhindert seit Jahrzehnten, dass Frauen in Vorarlberg einen sicheren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen haben. Damit muss endlich Schluss ein“, fordert die ehemalige SPÖ-Landtagsabgeordnete Gabriele Sprickler-Falschlunger, die jahrelang im Vorarlberger Landtag für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen gekämpft hat. Wenn Schwangerschaftsabbrüche statt in einer privaten Praxis in einem Krankenhaus vorgenommen werden, sei dies nicht nur aus medizinischer Sicht die bestmögliche Lösung, sondern biete auch den Frauen den nötigen Schutz, betont Sprickler-Falschlunger: „In den letzten Jahren waren Frauen unglaublichen Anfeindungen und Beleidigungen ausgesetzt. Es gab keine Bannmeile, die sie vor Übergriffen auf ihrem Weg in die Praxis geschützt hat. Die fehlende Anonymität in einer privaten Einrichtung ist ein großes Problem. “

Politische Fahrlässigkeit der Landesregierung

Der Vorarlberger SPÖ-Landesparteiobmann Mario Leiter meint dazu: „Sämtliche Expert:innen, Ärzt:innen und selbst der Geschäftsführer der KHBG, Gerald Fleisch, sagen klar: Spitäler sind der sicherste Ort, um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen. Diese fachkundigen Stimmen zu ignorieren, ist politische Fahrlässigkeit“. Mit dem Antrag im Landtag gebe die SPÖ der Landesregierung nun die Möglichkeit, die Versäumnisse und Fehlentwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte zu korrigieren und die eigene Haltung zu diesem Thema zu überdenken, erklärt Leiter. „Die Politik im Land muss endlich ihre Verantwortung wahrnehmen und den Frauen in Vorarlberg ihr Recht auf einen Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen zugestehen“, so Leiter abschließend.

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