Auer: Innerparteiliche Querelen dürfen nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden
Im sozialpolitischen Ausschuss des Vorarlberger Landtages wurde über den aktuellen Stand bei der Umsetzung zur Sicherstellung der Schwangerschaftsabbrüche im Land diskutiert. Laut Landesbeschluss hätte es bis Ende dieses Jahres eine Nachfolgelösung für die Ordination von Dr. Hostenkamp geben sollen. Diese soll es nun allerdings erst bis Ende 2024 geben. Die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer meint dazu: „Das Land müsste in Sachen Schwangerschaftsabbrüche mittlerweile schon viel weiter sein. Seit über einem Jahr diskutieren wir nun schon über die Sicherstellung dieser medizinischen Leistung und es liegt noch immer keine tragbare Lösung auf dem Tisch. Für die Frauengesundheit im Land ist dies ein herber Rückschlag.“
Rasche Umsetzung gefordert
Die Diskussion ins Rollen gebracht hatte vor über einem Jahr ein Antrag der SPÖ. Darin forderten sie die Sicherstellung von Schwangerschaftsabbrüchen im Land und, dass durch den bevorstehenden Ruhestand der einzigen Praxis, die derzeit Schwangerschaftsabbrüche durchführt, keine Versorgungslücke entsteht. Auer fordert nun eine rasche Umsetzung: „Das Land hat sich nun für einen Weg entschieden. Jetzt müssen auch die notwendigen Maßnahmen gesetzt werden, damit es keine weiteren zeitlichen Verzögerungen mehr gibt.“ Die innerparteilichen Querelen der ÖVP dürften nicht auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden, mahnt die SPÖ-Landtagsabgeordnete. Denn: „Die Zeit drängt. Der einzige Arzt, der derzeit in Vorarlberg noch Schwangerschaftsabbrüche durchführt, geht demnächst in Pension.“
Bannmeile zum Schutz der Frauen
Im Zuge der Diskussion spricht sich die SPÖ-Landtagsabgeordnete auch einmal mehr für die Einführung einer Bannmeile aus. Die Demonstrationen von Abtreibungsgegnern vor dem LKH Bregenz hätte deutlich gemacht, dass Frauen geschützt werden müssen, erklärt Auer: „Wir dürfen Frauen nicht dieser zusätzlichen, psychischen Belastung aussetzen. Beschimpfungen und Übergriffen sind in einer solchen Situation einfach fehl am Platz.“