SPÖ zum Equal Care Day: Sorgearbeit ist immer noch weiblich

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Auer: Ungleichgewicht in der Carearbeit bringt Frauen beruflich ins Hintertreffen

Mit dem heutigen Equal Care Day soll einmal mehr auf die mangelnde Wertschätzung von Fürsorgearbeit aufmerksam gemacht werden. „Der Großteil der Carearbeit in den Familien wird heutzutage immer noch von Frauen erledigt, und das unentgeltlich“, weist die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer anlässlich des heutigen Aktionstages auf die immer noch fehlende Gleichberechtigung in der Fürsorgearbeit hin.

Ungleiche Verteilung zwischen den Geschlechtern

Die ungleiche Verteilung der Carearbeit zwischen Männern und Frauen ist heutzutage immer noch ein großes Thema, erklärt Auer: „Von Halbe-Halbe kann dabei keine Rede sein. Frauen, auch berufstätige, leisten wesentlich mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer.“ Eine EU-weite Untersuchung zeigt etwa, dass 92 Prozent der Frauen regelmäßig unentgeltlich Carearbeit erledigen, bei den Männern sind dies nur 68 Prozent. „Dieses auffallende Ungleichgewicht bei der Fürsorgearbeit führt dazu, dass Frauen dann in weiterer Folge auch beruflich ins Hintertreffen kommen“, kritisiert die SPÖ-Landtagsabgeordnete. Wenig überraschend sei es daher auch, dass der Großteil der Teilzeitbeschäftigten im Land weiblich sei, meint Auer. Denn wer sich hauptverantwortlich um die Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen kümmern müsse, könne meist nicht gleichzeitig einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen. „Dass Frauen Teilzeit arbeiten, ist kein Privileg. Sie suchen sich das meist nicht aus, sondern haben keine andere Wahl“, betont Manuela Auer.

Verkürzte Arbeitszeit als Chance

Die SPÖ-Landtagsabgeordnete sieht daher in der 4-Tage-Woche eine durchaus denkbare Lösung, wie Frauen und Männer sich beruflich stärker annähern könnten: „Wenn Frauen die Möglichkeit bekommen, ohne Lohnentfall eine verringerte Anzahl von Wochenstunde zu arbeiten, ist das für viele sicher ein Anreiz.“ Auch für Männer sei dieses Arbeitszeitmodell sicher eine attraktive Alternative zur gängigen Vollzeitbeschäftigung. „Wenn beide Partner sich in einem gleichwertigen Beschäftigungsausmaß befinden, bestehen auch von vornherein gleich ganz andere Voraussetzung zur Aufteilung der Carearbeit“, betont Auer. Die Verkürzung der Arbeitszeit biete daher nicht nur eine Möglichkeit, wie die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Berufswelt forciert, sondern auch das Ungleichgewicht bei der Sorgearbeit verringert werden kann. Die SPÖ werde sich jedenfalls dafür einsetzen, dass derlei Arbeitszeitmodelle in Vorarlberg verstärkt zur Umsetzung kommen, erklärt Auer abschließend.