Kinderbetreuung

Soziale Gerechtigkeit nicht aus den Augen verlieren

Manuela Auer Bild: (c) Alexandra Serra

Auer: Leistbare Kinderbetreuung als Schlüssel für Chancengerechtigkeit

Viele Menschen in Vorarlberg werden von den stark steigenden Energiepreisen und der immensen Teuerung in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. „Politisch motivierte Überlegungen zu Streichungen von Sozialleistungen, wie sie etwa ÖVP-Minister Kocher an den Tag legte, seien daher in diesen Zeiten mehr als nur unangebracht, betont die geschäftsführende SPÖ-Klubobfrau Manuela Auer. „Anstatt das soziale Ungleichgewicht in Österreich noch weiter zu fördern, sollte man sich vielmehr Gedanken darübermachen, wie man das Leben im Land für die Menschen wieder leistbar machen könne“, übt Auer anlässlich des Tages der sozialen Gerechtigkeit Kritik. Im Bereich der Kinderbetreuung sehen die Sozialdemokraten dabei ein wichtiges Handlungsfeld.

Fehlende Plätze in der Kinderbetreuung

In Hinblick auf die hohe Zahl an Teilzeitbeschäftigten müsse man sich vor allem die Situation in der Kinderbetreuung anschauen, meint Auer: „Ein wesentlicher Grund weshalb oft nur einer Teilzeitbeschäftigung nachgegangen werden kann, ist das fehlende Angebot an Kinderbetreuungsplätzen.“ Gerade für Frauen, die den Großteil der Carearbeit in den Familien übernehmen, seien so Beruf und Familienalltag kaum unter einen Hut zu bringen.

Teure Kinderbetreuung

In Zeiten der Teuerung nicht zu unterschätzen sei gerade der finanzielle Aspekt, den eine Kinderbetreuung mit sich bringe, betont die SPÖ-Landtagsabgeordnete: „Die Kosten für Kinderbetreuung steigen seit der Teuerung rasant.“ Die Elternbeiträge, die die Gemeinden für die Kinderbetreuung einheben, werden aufgrund der hohen Inflation heuer im Durschnitt rund 8 Prozent angehoben werden. Auf eine Erhöhung verzichten, könnten sich die Kommunen sowie auch private Betreuungseinrichtungen dabei nicht leisten, weiß Auer: „Ohne die vorgeschriebene Tarifanpassung fallen sie um die Landesförderung für das Betreuungspersonal“, erklärt die SPÖ-Landtagsabgeordnete.  Familien, die durch die Teuerung bereits jetzt schon finanziell belastet seien, würden durch die Erhöhung der Kinderbetreuungskosten, die ab September schlagend wird, nun noch mehr unter Druck kommen.

Ziel: Kostenfreie Kinderbetreuung im Land

Die SPÖ-Landtagsabgeordnete spricht sich daher für ein Einfrieren der Elternbeiträge aus: „Wenn man die Chancengerechtigkeit im Land fördern möchte, dann braucht man ein leistbares Betreuungsangebot. Damit dieses Ziel erreicht wird, darf Kinderbetreuung nicht noch teurer werden.“ In einem entsprechenden Antrag fordern die Sozialdemokraten zudem, dass der Einnahmenausfall, der in den Gemeinden und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen durch das Einfrieren der Elternbeiträge entsteht, vom Land ausgeglichen wird. „Die generelle Richtung muss ganz klar lauten: Kostenfreie Kinderbetreuung in Vorarlberg“, so die SPÖ-Landtagsabgeordnete abschließend.