Frauen

Frauenrecht auf Selbstbestimmung sichergestellt

Elke Zimmermann Bild: (c) Alexandra Serra

Mehrheitsbeschluss im Landtag zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen

In der heutigen Landtagssitzung wurde über die Sicherstellung des Angebots für Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg debattiert. Den Stein dazu ins Rollen brachte ein im vergangenen Sommer von SPÖ und NEOS gemeinsam eingebrachter Antrag. Darin forderten die beiden Fraktionen eine Nachfolgelösung für den derzeit einzigen Arzt im Land, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt und in diesem Jahr in Pension geht. Als Ergebnis dieses Engagements stand heute im Landtag eine Ausschussvorlage dazu zur Abstimmung, die mehrheitlich angenommen wurde.

Selbstbestimmungsrecht der Frauen schützen

Mit der nun auf den Weg gebrachten Möglichkeit ist SPÖ-Frauensprecherin Elke Zimmermann zufrieden: „Es hat im Vorfeld dazu konstruktive Gespräche geben. Die schlussendlich gefundene Lösung ist gut. Dass es damit auch weiterhin eine sichere, diskrete und kompetente Anlaufstelle im Land gibt, an die sich Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch wenden können, ist wichtig.“ Zimmermann möchte eines dabei besonders betont wissen: „Die Sicherstellung dieses Angebotes ist vor allem in Hinblick auf das Selbstbestimmungsrecht der Frauen von Bedeutung. Frauen sollten das Recht und die damit verbundene Möglichkeit haben, darüber zu entscheiden, ob sie ein Kind bekommen wollen oder nicht.“

Unterstützungsmodell für einkommensschwache Frauen

In diesem Zusammenhang begrüßt die SPÖ-Frauensprecherin auch den Vorstoß für ein Unterstützungsmodell, dass Frauen mit geringem Einkommen bei Schwangerschaftsabbrüchen einen Teil der Kosten bezahlt bekommen. „Ein Schwangerschaftsabbruch ist auch immer eine Frage des Geldes. Die Entscheidungsfreiheit der Frau darüber, ob sie ein Kind bekommt oder nicht, sollte aber nicht an ihre finanziellen Möglichkeiten gebunden sein. Damit beschneidet man nämlich ihre Selbstbestimmungsrechte“, erklärt Zimmermann. Darum sollte es da, wo finanzielle Unterstützung nötig ist, auch welche geben.

Aufklärungsarbeit weiter vorantreiben

Für die SPÖ-Frauensprecherin ist dabei ein Modell nach dem Vorbild Tirols denkbar: „Das Gute an dem Tiroler Unterstützungsmodell ist ja, dass es nicht nur finanzielle Unterstützung bei Schwangerschaftsabbrüchen bietet, sondern auch das so wesentliche Thema der Verhütung berücksichtigt.“ Denn eine falsche oder auch fehlende Verhütung führe in den meisten Fällen erst zum Abbruch. Daher müsse bereits hier schon vermehrt Aufklärungsarbeit stattfinden: „Und dabei darf das Thema nicht nur wieder an den Mädchen und jungen Frauen abgearbeitet werden. Auch die Männer müssen mehr in die Verantwortung genommen und in das Thema Verhütung und Aufklärung stärker miteinbezogen werden.“