Frauen

SPÖ: Gewalt die rote Karte zeigen

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Jede fünfte Frau in Österreich ist von Gewalt betroffen

Die Gewalt an Frauen ist in den letzten Jahren in Österreich dramatisch gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 29 Frauen ermordet. 2022 wurde dieser traurige Rekord bereits gebrochen. Im Monat werden drei Frauen Opfer tödlicher Gewalt. Beim überwiegenden Teil der Frauenmorde bestand ein Beziehungs -oder familiäres Verhältnis. Diese zunehmende Gewaltbereitschaft gegen Frauen sei auch in Vorarlberg spürbar, weiß die SPÖ-Landesvorsitzende Olga Pircher. So stieg etwa die Zahl der Betretungs-und Annäherungsverbote von 425 im Jahr 2020 auf 475 im Jahr 2021.

Frauen stärken – Gewalt stoppen

Neben körperlicher Gewalt spielen auch die seelische und die ökonomische Gewalt in Form von Abhängigkeit eine Rolle. Wichtiger denn je ist es daher, alles zu unternehmen, dass Frauen unabhängig sind, um selbstbestimmt leben zu können. „Gewalt gegen Frauen kommt in allen gesellschaftlichen Schichten, unabhängig von Nationalität, Religion, Alters-und Berufsgruppe vor“, so Olga Pircher. Es sei daher höchste Zeit, Frauen zu stärken und Gewalt zu stoppen, stellt SPÖ- Landesfrauenvorsitzende Olga Pircher einmal mehr fest.

Problem: Fußball-WM in Katar

Eine besondere Rolle in Hinblick auf Gewalt gegen Frauen spielen auch sportliche Großereignisse. Sie führen nachweislich zum Anstieg von häuslicher Gewalt. Das belegen zahlreiche Studien. Sie zeigen, dass die Meldungen gegen Gewalt an Frauen während und nach Fußballspielen stark ansteigen. Vor allem dann, wenn das betroffene Land verlor. Der aktuell stattfindenden Fußball-WM in Katar kommt bei dem Ganzen eine besondere Rolle zu. Das Gastgeberland ist nämlich bekannt dafür, Frauenrechten keinen hohen Stellenwert einzuräumen.

Verstärkter Schutz und Investitionen gefordert

Zu wenig Geld für den Gewaltschutz, eine eingeschränkte Vorstellung von Gleichstellungspolitik und auch eine Gesetzeslage, die es Frauen schwermacht, sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen, sind ein Hemmschuh im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Es müsse daher dringend mehr in den Schutz von Frauen investiert werden, appelliert die SPÖ-Landesvorsitzende. Sie fordert den Ausbau der Frauen- und Mädchenberatungsstellen und eine Aufstockung der Frauennotwohnung in Vorarlberg. Generell müsse mehr Geld für den Gewaltschutz bereitgestellt werden, damit die entsprechenden Organisationen ausreichend finanziert werden können. Auch die Vernetzung zwischen den zuständigen Ministerien und den Gewaltschutzstellen müsse verbessert werden, sagt Pircher.