Auer: Es braucht dringend eine Aufstockung der Kapazitäten
Seit März dieses Jahres sind rund 1940 Menschen vor den Kriegswirren in der Ukraine nach Vorarlberg geflüchtet. Doch nicht nur Doch nicht nur sie suchen Schutz in Vorarlberg, auch Flüchtlinge aus über 40 Nationen befinden sich derzeit im Land, darunter zahlreiche unbegleitete Minderjährige. Sie alle benötigen eine angemessene Unterkunft, die allerdings zurzeit in Vorarlberg Mangelware ist. Die Quartiere für Asylsuchende sind voll. Für die Sozialdemokraten ein untragbarer Zustand. Deshalb möchten sie von Landesrat Gantner in einer Anfrage dazu wissen, wie es um die Zukunft der Asylquartiere im Land bestellt ist.
Angespannte Situation
Die Zahl der bis heuer in Österreich eingebrachten Asylanträge liegt mit rund 42.000 deutlich über dem Rekordjahr 2015. Rund 3.000 Flüchtling befinden sich in Vorarlberg derzeit in der Grundversorgung. Der Krieg in der Ukraine wird auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin Menschen dazu zwingen, ihr Heimatland zu verlassen. Dass in Vorarlberg die Quartiere bereits sind voll sind und die Bereitschaft der privaten Unterkunftsgeber abnehme, sei in Anbetracht der Lage problematisch, meint SPÖ-Integrationssprecherin Manuela Auer: „Wir haben in Vorarlberg einen kontinuierlichen Zustrom an Flüchtlingen, das wird sich so schnell auch nicht ändern. Man kann also mit einem weiteren Bedarf an Unterkünften rechnen. Sich dabei vorwiegend auf die Bereitwilligkeit von Privatpersonen zu verlassen, scheint angesichts der angespannten Quartierssituation jedoch zu wenig.“ Vor allem, da viele Menschen in Vorarlberg zurzeit selbst mit den Auswirkungen des Krieges in Form von massiven Preissteigerungen zu kämpfen hätten, gibt Auer zu bedenken.
Land muss aktiv werden
Die SPÖ-Landtagsabgeordnete fordert vom Land daher mehr Aktionismus in dieser Sache, vor allem da mittlerweile auch der Koordinationspartner des Landes, die Caritas Flüchtlingshilfe, Alarm schlage. Das Land müsse sich daher vermehrt proaktiv um Quartiere für die Flüchtlinge bemühen, betont Auer. Zudem dürfe man sich in Anbetracht der aktuellen Situation nicht nur auf die Unterbringung der Schutzsuchenden aus der Ukraine versteifen. „Es gibt weltweit Krisengebiete, aus denen die Menschen flüchten, weil sie dort um ihr Leben bangen müssen. Wir haben die Aufgabe, all diesen Schutzsuchenden eine angemessene Versorgung zukommen zu lassen“, so die SPÖ-Integrationssprecherin. Diskussionen wie sie derzeit um die Auszahlung des Klimabonus an Asylwerbende entflammten, seien daher unangebracht.