SPÖ: Aufnahmeprüfung ist kontraproduktiv

Manuela Auer Bild: (c) Alexandra Serra

Auer: Kein zusätzlicher Notendruck in den Volksschulen

Jedes Jahr zum Ende des Schuljahres hin liegen bei Eltern, Kindern aber auch dem Lehrpersonal die Nerven blank. Vor allem bei den Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse Volksschule hat sich meist seit dem Halbjahreszeugnis kontinuierlich ein Druck aufgebaut. Denn damit die Kinder, wie von vielen Eltern gewünscht, den Sprung ins Gymnasium schaffen, müssen die Noten stimmen. Eine von der Vorarlberger Bildungsdirektion bereits in Vorbereitung befindliche „Aufnahmeprüfung“, bei der die Schüler*innen in Form von einheitlichen Schularbeiten vorab selektiert werden sollen, gieße hier nun zusätzlich Öl ins Feuer, kritisiert SPÖ-Bildungssprecherin Manuela Auer die Vorgehensweise. In einer Anfrage an Landesstatthalterin Schöbi-Fink fordert sie daher nun Antworten zum geplanten Aussiebeverfahren. Es soll auch Stellung dazu genommen werden, inwieweit sich das neuerliche Selektieren mit der Idee der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-jährigen in Einklang bringen lässt.

Kinder sind die Leidtragenden

„Der Druck auf Lehrpersonen und Kinder im Volksschulbereich ist aktuell sehr hoch. Bereits ab der dritten Klasse dreht sich alles nur noch um die Notengebung. Wenn hier nun noch einmal ein zusätzliches Aussortieren anhand von Schularbeiten dazu kommt, dann werden die Schrauben noch einmal massiv angezogen. Und die Leidtragenden sind am Ende wieder die Kinder und Lehrer*innen, die der meist hohen Erwartungshaltung der Eltern gerecht werden müssen. Dass unser Bildungssystem immer noch stark von elitärem Denken geprägt ist, daran ändert auch ein zusätzliches Aufnahmeverfahren nichts“, zeigt sich Manuel Auer über das Vorhaben der Bildungsdirektion verärgert.

Entscheidung im Bildungsweg zu früh

Vor allem die Tatsache, dass man sich mit dieser Entscheidung wieder einen großen Schritt von einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14- Jährigen entfernt, stößt bei der SPÖ-Bildungssprecherin auf Unverständnis: „Wir wissen alle, dass es für Kinder in diesem jungen Alter schwierig ist, so eine Entscheidung für ihren zukünftigen Bildungsweg zu treffen. Statt aber hier eine Erleichterung zu schaffen und diesen ersten wichtigen Schritt im Bildungsleben nach hinten zu verlegen, wird den Kindern noch mehr Druck auferlegt. Das ist definitiv der falsche Weg.“