Die neue Kinderkostenstudie bestätigt, dass besonders Alleinerzieher*innen und Familien mit mehr Kindern finanziell stark belastet sind. Insbesondere der Familienbonus ist ungerecht verteilt. Wir sagen: Jedes Kind ist gleich viel wert und fordern mehr Unterstützungen für Familien!
Mit der aktuellen Kinderkostenstudie wurden nach rund 60 Jahren endlich aktuelle Daten über die Kosten von Kindern erhoben: Ein Kind kostet einen Haushalt mit zwei Erwachsenen in Österreich pro Monat im Schnitt 494 Euro. Für Alleinerzieher*innen ist die Situation besonders prekär: In einem Ein-Personen-Haushalt betragen die monatlichen Kosten 900 Euro. Die staatlichen Familienleistungen decken das jedoch nur zum Teil ab, besonders groß ist die Lücke bei Alleinerzieher*innen und bei älteren bzw. mehr Kindern.
Aktuelle Kinderkostenstudie langjährige SPÖ-Forderung
Für unsere Frauen- und Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner und Familiensprecherin Petra Wimmer zeigt das: Die bisherige Grundlage, aus der sich Transferleistungen wie Unterhaltszahlungen errechnen, sind obsolet und entsprechen nicht den realen Bedingungen in den Familien. „Gut, dass mit der Durchführung einer neuen Kinderkostenstudie einer langjährigen SPÖ-Forderung nachgekommen wurde. Wir wissen in Österreich jetzt endlich wieder, was wirklich Sache ist und es zeigt sich, der Handlungsbedarf ist ebenso groß wie akut“, sagen unsere Abgeordneten.
Familienbonus ungerecht
Die Kinderkostenstudie belegt insbesondere die Ungerechtigkeit und den akuten Handlungsbedarf beim Familienbonus. Denn: Haushalte mit zwei Erwachsenen erhalten pro Monat mehr als Haushalte alleinerziehender Personen: „Der sogenannte Familienbonus führt dazu, dass Kinder von bessergestellten Haushalten mehr wert sind als Kinder aus Haushalten von etwa Alleinerzieher*innen und damit nicht mehr jedes Kind gleich viel wert ist“, kritisiert Wimmer. Auch der Alleinerzieher*innenabsetzbetrag kann das laut Studie nicht kompensieren.
Maßnahmen gegen Kinderarmut jetzt!
Die Kinderkostenstudie muss umgehend im Parlament behandelt werden. Zur Entlastung von Alleinerzieher*innen und zur Bekämpfung von Kinderarmut braucht es ein ganzes Bündel an Maßnahmen, zum Beispiel:
- Kinderunterhaltsgarantie auf Basis des tatsächlichen Bedarfs von Kindern
- Anpassung der Regelbedarfssätze
- Kindergrundsicherung
- Rechtsanspruch auf ganztägigen Gratis-Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr
- Gratis gesundes Mittagessen auch an den Schulen
- Mehr Kassenplätze für Logopädie, Ergotherapie oder Psychotherapie für Kinder
- Familienbonus weiterentwickeln – jedes Kind ist gleich viel wert!