E-Mobilität am Bodensee ermöglichen

Martin Staudinger am Seeufer in Hard.
Martin Staudinger am Seeufer in Hard. Bild: (c) Marcel Mayer

Für zukunftsweisende Klimapolitik auf unserem See

E-Mobilität wird bislang meist nur im Zusammenhang mit Straßenfahrzeugen diskutiert. In Vorarlberg stellt sich aber durch den Schiffsverkehr am Bodensee auch die Frage, wie sich die Motorisierung und der Kraftstoffverbrauch bei Seefahrzeugen entwickelt. SPÖ-Verkehrssprecher Martin Staudinger möchte das in Erfahrung bringen. Deshalb stellt er eine Anfrage an die Landesregierung.

Immer mehr und immer größere Boote

Die Bodensee-Schiffsstatistik der letzten acht Jahre zeigt, dass immer mehr Motorboote mit fossilen Treibstoffen unterwegs sind. Auch die Größe der Boote nimmt stetig zu. „Dadurch steigt die Belastung von Natur und Menschen, auch jener auf den Booten selbst, durch Schadstoffe, CO2 und Lärm“, erklärt Staudinger.
 
Der Sozialdemokrat fragt deshalb nach konkreten Zahlen über die Anzahl an motorisierten Schiffen, deren Kraftstoffverbrauch und ihre CO2-Bilanz. Auch möchte er wissen, ob es überhaupt Bemühungen der Landesregierung es gibt, das Thema E-Mobilität auf dem Bodensee, eigenständig, aber auch länderübergreifend bei der IBK voranzubringen. „Der Schiffsverkehr am Bodensee darf kein blinder Fleck sein, wenn wir über Klimawandel reden. Ich möchte, dass hier genauso die Weichen Richtung E-Mobilität gesetzt wird wir auf der Straße. Für mich ist das Teil einer umfangreichen Verkehrs- und Umweltpolitik“, so Staudinger.

Passagierschiffe als starker Hebel

Auch die Passagierschiffe auf dem See sind hier ein Faktor. „Andere Länder denken hier bereits an alternative Antriebe“, erklärt Staudinger. Was die Passagierschifffahrt betrifft, so sind diese einerseits ein sehr wesentlicher Faktor des fossilen Treibstoffverbrauches und der Abgase. Gleichzeitig wäre hier mit einem Generationswechsel auf alternative Antriebe pro Schiff ein ungleich viel größerer Schritt getan als es bei privaten Booten möglich ist.

Freiwilligen Umstieg ermöglichen durch sichere Rahmenbedingungen

Dabei geht es nicht um Verbote sondern darum, neuen Technologien offen gegenüber zustehen und sie auch zu ermöglichen. Die Entwicklung im maritimen Bereich liegt zwar noch etwas hinter jener im Straßenbereich, jedoch gilt es schon heute die Rahmenbedingungen rechtlicher Art und etwaige infrastrukturelle Angebote zu entwickeln.

Länderübergreifende Initiative nötig

Jene, die sich für ein neues Boot interessieren und den Schritt in die Elektromobilität erwägen, müssen sich darauf verlassen können, dass sie verlässliche Rahmenbedingungen was Zulassung, aber vor allem auch Lademöglichkeiten nicht nur am eigenen Hafenplatz, sondern auch länderübergreifend am ganzen Bodensee, erhalten. Dazu ist eine politische Zusammenarbeit wichtig, um hier eine Modellregion Bodensee zu schaffen. Die Sozialdemokraten am Bodensee arbeiten hier zusammen: Daher wird dieselbe Anfrage auch von der SPD-Fraktion in Baden-Württemberg eingebracht.