Seit Monaten machen sich tauende Angestellte und ArbeiterInnen von MAN in Steyr Sorgen, ihren Job zu verlieren. Das sind Menschen, die seit Jahrzehnte in diesem Betrieb arbeiten und die stolz auf ihre Arbeit sind. Unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert daher einen MAN-Gipfel mit allen Beteiligten und sieht staatliche Beteiligung als Option.
Angesichts der drohenden Schließung des MAN-Werks in Steyr fordert unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner einen MAN-Gipfel sowie eine staatliche Beteiligung, um das Werk und damit tausende Arbeitsplätze zu retten: „Es geht um nicht weniger als 8.400 Arbeitsplätze. Es geht um rund 1 Mrd. Euro an Wertschöpfung. Eine Schließung des Werkes wäre für Steyr und die gesamte Region eine Katastrophe.“ Jetzt muss man mit aller Kraft an einer gemeinsamen Lösung arbeiten: „Ich fordere einen MAN-Gipfel, bei dem alle Beteiligten – Sozialpartner, Arbeitnehmervertretung, Bundesregierung, Landesregierung und Mutterkonzern VW – so lange am Tisch sitzen, bis weißer Rauch aufsteigt und es eine zukunftsfähige Lösung gibt!“
Beteiligungsfonds in der Höhe von 10 Milliarden Euro
Die Regierung muss alle zur Verfügung stehende Hebel nutzen. Wesentlich ist dabei die ÖBAG, deren Aufgabe es seit Monaten gewesen wäre, sich die Frage zu stellen, wie es mit MAN weitergeht. Sie hat die Aufgabe, aktive Standortpolitik für Österreich, eine Arbeitsmarktpolitik und eine zukunftsorientierte Industriepolitik mitzugestalten, auch im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes. „Gerade jetzt, in einer Phase der Umbrüche und der Transformation, braucht es eine starke Beteiligungsgesellschaft“, so die Vorsitzende. Unser Vorschlag: Unabhängig von MAN soll in der ÖBAG ein Beteiligungsfonds in der Höhe von 10 Mrd. Euro angesiedelt werden, um Arbeitsplätze nicht nur zu sichern sondern daraus Arbeitsplätze der Zukunft zu machen und neue zu schaffen.
Mit Beteiligung rettet man auch Know-how
Mit einer strategischen öffentlichen Beteiligung rettet man nicht nur Arbeitsplätze, sondern verhindert auch, dass wertvolles Know-how verloren geht. Denn „die Zukunft liegt in der E-Mobilität und dorthin sollte man sich mit Investitionen orientieren“, so unsere Vorsitzende. Denn das MAN-Werk ist ein Zentrum der Transformation in Richtung E-Motoren bei LKWs.
VW als Eigentümer nicht aus der Verantwortung lassen!
Unser Industriesprecher Rainer Wimmer erinnert bei einer gemeinsamen Pressekonferenz an die Abstimmung der MAN-Belegschaft vor wenigen Tagen und daran, warum sie gegen den Vorschlag des Investors Wolf gestimmt hat: „Es war eine wichtige und demokratische Entscheidung. Die MitarbeiterInnen haben sich nicht gegen das Konzept selbst entschieden, sondern gegen die inakzeptablen Bedingungen.“ Niemand hat gewusst, wer gekündigt wird, es hätte 15 Prozent weniger Gehalt gegeben, arbeitsrechtliche Bestimmungen würden massiv verschlechtert und alle Ansprüche per Blanko-Unterschrift abgegeben. „So kann man mit Menschen nicht umgehen!“ Klar ist für uns auch, dass VW als Eigentümer nicht aus der Verantwortung gelassen werden darf.