Mit Weihnachtsruhe Virusausbreitung unter Kontrolle bringen

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist trotz des harten Lockdowns nach wie vor sehr hoch. Sollten die Zahlen in den nächsten Tagen nicht drastisch sinken, schlägt unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner vor, die Zeit über Weihnachten und Silvester für eine „Weihnachtsruhe“ zu nutzen und damit das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bringen.

Die Wirkungsdauer des harten Lockdowns beträgt 14 Tage, das heißt, bis zum 20. Dezember könnte er noch Wirkung zeigen. Der weiche und harte Lockdown der letzten Monate konnten das „weltweit höchste Fallzahlniveau“ von 9.200 Neuinfektionen, das wir im November in Österreich hatten, zwar senken, „aber leider nicht in dem Ausmaß, wie es prognostiziert und von der Bundesregierung erwartet wurde“, stellt unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner fest. Die türkis-grüne Regierung hatte sich 1.000 Neuinfektionen und eine maximalen Belegrate von 200 Corona-PatientInnen auf Intensivstationen zum Ziel gesetzt. Beides ist derzeit nicht in Sicht. „Die Abklingrate ist geringer als erwartet, die Fallzahlen sind nach wie vor sehr hoch – auch im EU-Vergleich“, sagt Rendi-Wagner.

Zeit zwischen 24.12. und 6.1. für Weihnachtsruhe nutzen

Es ist jedoch dringend notwendig, auf höchstens 1.000 Neuinfektionen pro Tag zu kommen. Denn für diese Anzahl an Neuinfektionen reichen die vorhandenen Ressourcen im Contact Tracing und im Gesundheitssystem aus. „Wir sind eine Woche vor Weihnachten an einem entscheidenden Punkt“, sagt unsere Vorsitzende. Ihr Vorschlag: Wenn die Fallzahlen bis 20. Dezember nicht auf 1.000 sinken, sollen die Tage zwischen dem 24.12. und dem 6.1. für eine „Weihnachtsruhe“ genutzt werden, um das Infektionsgeschehen in Österreich zu beruhigen. Der Handel sollte in diesen wenigen Tagen geschlossen bleiben. Sechs Schließtage im Handel würden über die Weihnachtsfeiertage insgesamt zwei Wochen Weihnachtsruhe bedeuten.

Dritter harter Lockdown muss verhindert werden

Für uns ist daher klar: Das Infektionsgeschehen darf über Weihnachten nicht außer Kontrolle geraten. „Sollte sich die Zahl der Neuinfektionen bis Ende dieser Woche nicht Richtung 1.000 bewegen, muss man davon ausgehen, dass die Zahlen – in Kombination mit den Feiertagen und den erhöhten sozialen Kontakten – rund um Weihnachten und danach wieder rasch ansteigen werden“, sagt Rendi-Wagner. Dann droht Österreich im Jänner der dritte harte Lockdown. Rendi-Wagner fordert die Regierung daher auf, vorausschauend zu agieren, um ein böses Erwachen im neuen Jahr zu verhindern.

Regelmäßige Tests für Pflegepersonal und Vorbereitung einer Impf-Strategie

Unsere Vorsitzende fordert außerdem, dass das Pflegepersonal in Alten- und Pflegeheimen zweimal in der Woche getestet wird. Denn gerade hier sind die Infektions- und Sterberaten am höchsten. Regelmäßige Tests wurden zwar von der Regierung oft angekündigt, sie sind aber noch immer nicht umgesetzt. Eine vorausschauende Planung ist auch für die „größte Impfaktion Österreichs“ dringend erforderlich. Österreich muss vorbereitet sein, wenn Corona-Impfstoffe zur Verfügung stehen. Neben der Koordination zwischen Bund, Ländern, Hilfsorganisationen und Bundesheer braucht es auch die logistische Vorbereitung zur Durchführung der Corona-Impfung. Mobile Impfteams, Kühlketten, Einladungsmanagement – all das muss geplant werden. „Vertrauen kommt dann, wenn etwas reibungslos, wohnortnahe passiert“, sagt Rendi-Wagner. Eine transparente Information über die Impfstoffe und die Einbeziehung von HausärztInnen und Apotheken ist hier gefordert.